16.11.2007
subluzide
von hans helmut bojen

im nebelschatten: schlummert das abgelegte lichtgelübde,
das vor nichts und niemand versäumte stoßgebet sich
selbst verführender einsamkeiten im nicht zu fliehenden
miteinander konvulsivischer exklusivität. brückenschläge
hinter die frontlinien obligater selbstverständlichkeiten
sind willkommene angriffe auf die in den spuren
der authentizität mitgeschliffene integritätsfalle der
bis zur unerträglichkeit zerspannten passionssezierer.
die multisensible ereignisschau im autogenen nährboden der
buchstabensuppe, im denkstau des bildertransits und im
wettlauf um echte gefühlsechtheit - vor und nach der selbst-
besprechung - bleibt das letzte ersatzlose refugium derer,
die sich vom leben fürs leben von ihren potenzialen
penetrieren lassen, um den bewußtseinsvorhang aufzureissen,
auf dass die nacht mal wieder die blutbahn bezaubert, die
nicht nur die routinen stählt: die auch die götter fahren
lässt, wo himmelwärts die sinnesdaten funkeln - rund um
den blinden fleck des rezeptoriums - im vorlauf geerdet,
während sich in zukünftigen nachschlagewerken die nachschläger
schlagen, und in chirurgischer präzision sich hier die
präparation der seitenhiebe prozessiert gegen die obskure skepsis der
voyeure am leck der moleküle. und an den theken der bibliotheken
begegnen sich die gegenteile in geschäftiger eile. und in den
museen stehen die standpunkte in kontemplativer konkurrenz
beisammen, um indizien zu sammeln für die schon vorgestern
aufgegebene vision einer ankunft, wo, wie und womit auch immer.
also geht es vorsätzlich heiter bis weit hinter die immunschranke
weiter ins dickicht der fragwürdigkeit, wo im infinitesimalen
die säbel die ohren blutig rasseln, und in einem gehörigen sturz
die gleichgewichte sich mit ersten und letzten turbulenzen vermählen,
so dass selbst das gelobte, leere, stumme nichts seinen singsang ins
getöse stößt, und noch die letzten existenzialisten in ihren tränen
rührt und rührt und rührt, bis sie aufschäumen in die universale
wolke, die alles ist..................................... 
 

hans helmut bojen
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